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FORMA 

Lagebericht zur Zwangsverheiratung in Österreich

IMPAKT

​Ausgehend von einem Menschenrechtsansatz unternimmt das Projekt erstmals in Österreich eine multidimensionale Standortbestimmung, einschließlich Rechtsanalyse und Ursachenforschung, als Grundlage für praxisorientierte Handlungsoptionen in Politik, Verwaltung und Opferschutzeinrichtungen. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen des KIRAS-Sicherheitsforschungsprogramms ein interdisziplinäres Forschungsteam gebildet, welches umfangreiche Erfahrungen aus Recht und Praxis vereint:

Partnerorganisation/Forschungsteam: 

  • Maryam Alemi (Projektleitung)

  • Claudia Neururer (Caritas Wien)

  • Helmut Sax (Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte)

  • Katharina Beclin (Universität Wien, Institut für Strafrecht und Kriminologie)

  • Najwa Duzdar, Rebecca Hof (Orient Express)

Projektlaufzeit: Jänner 2023 – August 2024

Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder telefonisch um mehr Informationen zu erhalten!

Hintergrund:

Österreich ist nicht frei vom Phänomen Zwangsheirat, das eine gravierende Menschenrechtsverletzung darstellt; das wahre Ausmaß ist nicht bekannt. Die Kriminalstatistik bildet nur die „Spitze des Eisbergs“ ab, da diese Straftat und damit verbundene Problemlagen nach wie vor stark untererfasst sind. Zwangsverheiratung geht oftmals mit Vorbereitungshandlungen außerhalb Österreichs einher und spielt sich zudem im schwer zugänglichen, höchstpersönlichen Lebensbereich ab. Des Weiteren erschweren konzeptuelle Abgrenzungsprobleme, etwa zur Aufenthalts- oder Scheinehe und zu ausbeuterischen Formen im Zusammenhang mit Menschen- bzw. Kinderhandel, sowie mangelnde Ursachenforschung sowohl eine effektive Strafverfolgung als auch einen adäquaten Opferschutz. 

Aufbau der Studie:

Ausgehend von der aktuellen österreichischen und internationalen Rechtslage, einschließlich Judikatur und einschlägiger menschenrechtlicher Standards, nimmt die Studie zunächst eine grundsätzliche Begriffsschärfung und konzeptuelle Abgrenzungen vor. Daran knüpft eine multidimensionale Ursachenanalyse als Basis für die Erarbeitung von Risikoprofilen an sowie die Analyse, welche Daten für die Identifikation von Problemlagen insbesondere auf Seiten potentieller Opfer benötigt werden und wie solche Daten erhoben werden könnten. Schließlich entwickelt die Studie Vorschläge für präventives Handeln in potentiellen Risikolagen.

  • Internationale rechtliche Rahmenbedingungen

  • Nationale rechtliche Rahmenbedingungen

  • Multidimensionale Ursachenanalyse

  • Erarbeitung von Risikoprofilen

  • Erarbeitung von Handlungsempfehlungen

 

Um das Ausmaß möglichst umfassend und realistisch zu erfassen, versucht die Studie anhand verschiedener Fallkonstellationen, alle Formen von Zwangsverheiratungen aufzuzeigen.

Einen eigenständigen Fokus richtet die Studie auch auf die Situation von Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf „Kinderehen“ bzw. Früh- und Zwangsverheiratungen. Als genderbasierte Gewaltform richtet sich Früh- und Zwangsheirat vordergründig gegen Mädchen, aber keineswegs ausschließlich. Jedenfalls müssen in diesem Kontext Genderaspekte (und damit einhergehend auch die Rolle von Männern und Burschen) in der Ursachenanalyse miteinbezogen werden.

Ein interdisziplinäres Projektteam, das sowohl rechtswissenschaftliche als auch praktische Erfahrungen mit direkt Betroffenen einbringt, gewährleistet, dass Forschung und Praxis zielorientiert verknüpft werden. Trends und zukünftige Herausforderungen wurden herausgearbeitet und Handlungsmöglichkeiten für staatliche Akteure, Opferschutzeinrichtungen und für Betroffene selbst werden signifikant erweitert.

Outputs des Projekts:

  • Forschungsbericht (inkl. Executive Summary)

  • Factsheet Schutzmechanismen im Migrationskontext 

  • Factsheet Datenanalyse 

  • Factsheet Zwangsverheiratung und Menschenrechte 

  • Factsheet Strafrecht 

  • Factsheet Zivilrechtliche Aspekte

  • Factsheet Definitionen 

  • Evidenzbasierte Indikatorenliste – Risikofaktoren bzw. Warnsignale zur Identifikation Betroffener von Zwangsheirat 

  • Case Studies/Fallbeispiele

Alle Ergebnisse/Outputs des Projekts sind auf der Projektwebsite des Projektträgers (Caritas Wien) abrufbar: https://www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/asyl-integration/projekt-forma 

Das Projekt „FORMA" wird gefördert bzw. finanziert im Rahmen des Programms KIRAS durch das Bundesministerium für Finanzen und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft abgewickelt.

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